PICARD

Es ist vorbei. Die letzte Folge von Star Trek: Picard ist angesehen. Zeit, zu rekapitulieren. Hat die Serie überzeugt? Hat sie Spaß gemacht? Gibt es Grund, sich auf die 2. Staffel zu freuen?

Eine kleine Warnung im Vorfeld: Dieser Text kann Spoiler enthalten. Lesen Sie also auf eigene Gefahr weiter!

Eine Reise in die eigene Vergangenheit…

…und zu den eigenen Dämonen – das ist, was nicht nur Picard sondern letztlich die gesamte der La Sirena unternehmen.

Die Kurzfassung:

Jean-Luc Picard ist Admiral im Ruhestand. Irgendwann nach Star Trek: Nemesis wurde die romulanische Sonne zu einer Supernova. Picard führte eine Rettungsflotte an, um die Bewohner von Romulus (und vermutlich auch Remus) zu evakuieren.

Gleichzeitig rebellieren Androiden auf dem Mars, was letztlich zum Verbot künstlicher Lebensformen führt. Aber Wissenschaftler wäre nicht Wissenschaftler, wenn sie sich daran halten würden. So kommt es, dass eine junge Androidin, die hiervon nichts weiß, bei einem Rendezvous von Fremden angegriffen wird, diese tötet und dann Picards Hilfe sucht.

Der alte Admiral, immer noch nicht ganz über Datas Opfer am Ende von Nemesis hinweggekommen, wäre nicht Picard, wenn er nicht helfen würde. Eine persönliche Mission wird es, als die Androidin beim Versuch, Jean-Luc zu beschützen, ums Leben kommt. Zum Glück werden die Androiden aber immer paarweise hergestellt und es gibt eine Zwillingsschwester, die Picard stattdessen beschützen kann. Also macht sich der alte Mann auf und muss sich auf seiner Reise nicht nur seiner Vergangenheit mit Data stellen sondern auch seiner Zeit als Borg.

Eine konsistente Story

Star Trek: Picard ist anders als die alten Serien. Die Serie erzählt, wie heutzutage üblich, eine Geschichte von der ersten bis zur letzten Folge. Man folgt damit dem Erzählstil von Star Trek: Discovery, setzt das konsistente Storytelling aber noch ein bisschen konsequenter um.

Dabei konzentrieren sich die Macher nicht nur auf eine Person sondern machen aus jedem Mitglied der La Sirena-Crew eine Hauptfigur. Jeder an Bord hat seine eigene Vergangenheit und nimmt seine eigene Entwicklung.

Dennoch kann ich die Story nicht gänzlich ohne Kritik lassen. Einige wenige Details, einige wenige Gastauftritte schienen schlicht den Zweck zu verfolgen, alte und beliebte Figuren noch einmal zu zeigen. Dabei bringt man diese Charaktere aber in einer Weise ein, dass sie die Geschichte trotz allem voranbringen.

Einzig am Ende versauen es die Macher. Sein Sie gewarnt, jetzt kommt ein

Ganz nebenbei gelang mit Star Trek: Picard aber auch die Verbindung zwischen der originalen Zeitlinie und der Zeitlinie des Star Trek Reboots von J. J. Abrams. Die Ereignisse, die die alternative Zeitlinie zur Folge hatten, als (mit) auslösende Ereignisse für die Serie zu benutzen, war ein geschickter Schachzug.

Insgesamt…

…ist Star Trek: Picard das Beste, das dem Franchise in den letzten Jahren passiert ist.

Der Star Trek Reboot im Kino hatte hervorragend funktioniert, die Fortsetzung „Into Darkness“ hatte einen der besten Bösewichter aller Zeiten. Leider war der dritte Teil der Reboots eher schwach.

Star Trek: Discovery war gut. Ich habe es gerne gesehen. Discovery hatte aber auch diverse Plot Holes.

Picard hingegen geht einigermaßen direkt vom Start zum Ziel. Es gibt ein paar Momente zum Ausruhen, in denen man „alte Freunde“ wiedertrifft. Es gibt ein paar neue Blickwinkel auf alte Feinde, Romulaner und Borg. Es gibt einen Piloten, der wie eine Mischung aus Wolverine und Han Solo wirkt und einen jungen Romulaner, der tödliche Klingen mit beinahe kindlicher Naivität verbindet.

Insgesamt macht Star Trek: Picard also alles richtig. Fast alles. Da ist das Ende. Andererseits könnte ich mich ohne dieses Ende nicht darauf freuen, Whoopie Goldberg als Guinan wiederzusehen.

Story:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Spiel:5 out of 5 stars (5,0 / 5)
Optik:4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Durchschnitt:4.7 out of 5 stars (4,7 / 5)
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